Elektronikplatine mit einem Mikrochip


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NE555

Die Zeiten der einsamen Entdecker und Forscher, Erfinder, Bastler und Einzelkonstrukteure sind längst vorbei. Um neue Aufgaben zu bewältigen und zwar in nahezu allen Bereichen werden heute von Firmen ganze Konstruktionsteams eingesetzt. Und alles das, was sie erfinden, erstellen oder konstruieren wird anschließend durch ausgeklügelte Test- und Simulationsprogramme auf Nieren und Leber geprüft, bevor das Wort Produktion überhaupt ausgesprochen werden kann. Auch die wissenschaftlichen Errungenschaften der Uni-Forscher sind meist auf eine langwierige Zusammenarbeit der Doktoranten und Studenten zurückzuführen und sind nur selten den Einzelpersonen zuzuschreiben, die darunter ihre Unterschrift platzieren durften. Der Einzelgänger, trotz gelegentlicher Ausrutscher, gehört der Geschichte an. Doch einige Jahrzehnte vor der Zeit der Teamarbeit sah die Welt noch ein wenig anders aus.

Im Jahr 1958 eröffnete der amerikanische Ingenieur Jack Kilby in der Welt der Elektronik eine neue Ära. Er präsentierte die erste integrierte Schaltung, wurde dafür mit dem Nobelpreis für Physik geehrt und wird heute als der "Vater des Mikrochips" bezeichnet. Nahezu parallel dazu demonstrierte Robert Noyce eine ähnliche Entwicklung. Eine neue Bühne für die Pioniere der Elektronik wurde geschaffen.

NE555

NE555

1971 entwickelte Hans Camenzind eine neue Integrierte Schaltung, die wir heute unter dem Namen NE555 kennen. Hans Camenzind war ein Schweizer Elektroingenieur. In den 60er Jahren zog er in die USA, wo er studierte und für verschiedene Unternehmen der gerade aufsteigenden Elektronikbranche arbeitete. Sein NE555-Schaltkreis ging ursprünglich an die Firma Signetics, für die er damals tätig war. Die Entwicklung dauerte mehrere Monate. Der Entwickler untersuchte die Schaltung auf Robustheit und Vielseitigkeit, es entstanden mindestens 10 Versionen der Schaltung. Doch die Mühe machte sich bezahlbar. Der NE555 wurde für Signetics zum Renner und stieg im Laufe der Jahre zu dem erfolgreichsten Chip aller Zeiten auf. Der Erfolgt zeigte Wirkung, viele andere Firmen sprangen auf den fahrenden Zug auf und führten NE555 in ihr Produktions- und Verkaufsassortiment ein. Im Laufe der Jahre wurden mehrere Milliarden Stück des NE555 verkauft, alleine im Jahr 2003 eine Milliarde. Bis heute hat die Popularität von NE555 nicht nachgelassen, keine ambitionierte Elektronik-Einführung kommt an NE555 vorbei. Noch heute, nahezu 50 Jahre später, gehört NE555 zu den populärsten Mikrochips der Elektronik, ist in jedem Elektronik-Laden erhältlich und wird nach wie vor genauso gern vom Profi als auch vom Anfänger in Anspruch genommen. Der berühmte Mikrochip hat seinen Schöpfer überlebt. Der Entwickler Hans Camenzind ist am 8. August 2012 im Alter von 78 Jahren gestorben.

NE555

Anschlüsse des NE555

Anschlüsse:

Pin 1: GND
Pin 2: Trigger
Pin 3: Output
Pin 4: Reset
Pin 5: Control Voltage
Pin 6: Threshold
Pin 7: Discharge
Pin 8: Vcc

Die berühmte Schaltung, die als programmierbarer Timer funktioniert, enthält 23 Transistoren, 2 Dioden und 16 Widerstände. Der große Erfolg der "The IC Time Machine", wie der Chip oft genannt wurde, ist auf seine Robustheit, die einfache Handhabung, Vielseitigkeit, den niedrigen Preis und gute Stabilität zurückzuführen. Mit einfacher Beschaltung des Bausteins kann man unterschiedliche Funktionen realisieren.

Er kann z.B. als Timer oder Impulsgenerator eingesetzt werden. Die Schaltung wurde in einem 8-Pin-Gehäuse untergebracht. Das System 556 ist eine Doppelversion des 555-Systems in einem 14-poligen Gehäuse. Das System 558 ist die Vierfachversion von 555 und hat 16 Anschlüsse. Es gibt auch Versionen, die in CMOS-Technologie hergestellt werden. Sie zeichnen sich u.a. durch reduzierten Stromverbrauch aus.
NE555 kann in drei grundlegenden Betriebsarten, als monostabile, astabile und bistabile Kippstufe, betrieben werden.
Der 555-Timer wird in der Regel mit einer Spannung von 5 bis 16 Volt betrieben. Maximal darf die Einspeisung 18 V betragen. Der Ausgang kann einen Strom von 200 mA auf- oder abgeben. Empfohlen wird, um die Genauigkeit des Zeitgebers nicht negativ zu beeinflussen, den Strom von 100mA nicht zu übertreten. Zu beachten ist, dass es in Bezug auf Daten je nach Hersteller Abweichungen geben kann.
Der 555-Timer wurde in Laufe der Zeit überall eingesetzt. Er fand Verwendung in Spielzeugen, Autos, Raumfahrt, Militär, Beleuchtungssystemen, Werbung, Alarmanlagen u.v.m.
Einige Hersteller des 555-ICs: Exar (XR-555), Fairchild Semiconductor (NE555, KA555), Harris (HA555), Motorola (MC1455, MC1555), National Semiconductor (LM1455/LM555, LM555C), Raytheon (RM555, RC555), RCA (CA555, CA555C), Samsung (KA555), Sanyo (LC7555), STMicroelectronics (NE555N, K3T647), Texas Instruments (SN52555, SN72555, TLC555).


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